1. Jakob-Böhme-Haus
Dies ist das einzige erhaltene Wohnhaus des Lausitzer Schusters und Mystikers, der viele Philosophen und Dichter inspiriert hat. Heute befindet sich neben eine Ausstellung über Böhme auch eine Touristeninformation.
2. Altstadtbrücke
Der ursprüngliche Flussübergang war die Furt, die heute noch nördlich der Brücke zu sehen ist. Die erste Brücke an dieser Stelle entstand schon im 13. Jahrhundert. Sie verband einst das Tor des Neißeturms am Westufer mit den vorgelagerten Befestigungsanlagen am Ostufer mit dem Spitalturm, dessen Name sich von dem in der Nähe gelegenen Spital und der Spitalkirche ableitet. Zu dem Komplex der Wehranlagen am Ostufer zählten auch zwei kleine Häuser, deren Eigentümer Jakob Böhme war, und die Dreiradenmühle, die heute noch in Teilen erhalten ist, zu denen auch der auffällige Betonturm gehört, bei dem es sich um ein Getreidesilo aus den Dreißigerjahren handelt.
3. Postmeilensäule der polnisch-kursächsischen Post
Das Anfang des 18. Jahrhunderts entstandene Poststreckensystem verband die Hauptstädte der beiden von August II. dem Starken regierten Länder: Dresden und Warschau. Distanzsäulen, hier eine Ganzmeilensäule, verwiesen auf die Entfernung zu anderen relevanten Punkten an der Kurierstrecke.
4. Gutshof in Jędrzychowice
Dieser Landsitz wurde im 16. Jahrhundert für die Görlitzer Familie Hoffmann errichtet. Auf einer Anhöhe gelegen bildet er den Mittelpunkt eines weiträumigen Gebäudeensembles, weshalb er häufig oft auch als „Schloss“ bezeichnet wurde. Es beherbergte viele bedeutende Gäste, etwa die Könige August der Starke und Stanislaus I. Leszczyński, Prinz Alexander Sobieski, Großfürst Konstantin Romanow und den Dichter der deutschen Nationalhymne. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
5. Mariä-Geburt-Kirche in Jędrzychowice
Derartige Wehrkirchen boten den Dorfbewohnern zusammen mit ihrem Hab und Gut Schutz bei feindlichen Überfällen. Das aus dem 13. Jahrhundert stammende gotische Gotteshaus war von einer soliden Mauer mit Zinnen, Stützpfeilern und einem Einfahrtstor mit Wehrturm umgeben.
6. Gutshof in Żarka nad Nysą
Dieses Gebäudeensemble besteht aus dem Gutshaus aus dem 16. Jahrhundert, dem Palast aus dem 17. Jahrhundert und einer Reihe von Wirtschaftsgebäuden. Nach 1945 wurde ein Teil der Bauten von der Grenzschutztruppe belegt und zu einem Wachposten umfunktioniert, wobei der größte Teil ihrer Stilmerkmale verlorenging. Die wiederholten Katastrophen und Umgestaltungen haben unter anderem die Wappenkartuschen am Gutshaus mit der Jahreszahl 1591 überdauert.
7. Gutshaus in Żarki Średnie
Dieser Renaissancebau wurde um 1640 neben einem früheren hölzernen Gebäude errichtet und war von einem Wall und einem Wassergraben umgeben. Relikte der alten Anlage sind heute noch hinter den Gebäuden des Vorwerks zu erkennen.
8. Kreuzerhöhungskirche in Żarki Średnie
Dieses Gotteshaus entstand Ende des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil. Die kleine Kirche wurde im 17. Jahrhundert ausgebaut und an die Bedürfnisse des protestantischen Gottesdienstes angepasst. Im Krieg erfuhr sie erhebliche Zerstörungen und verlor ihren Kirchturm.
9. Palast in Lasów
Das ursprüngliche, von einem Wassergraben umgebene Gutshaus entstand im 16. Jahrhundert. 1593 wurde es von Kaspar. II von Fürstenau, einem begeisterten Anhänger und Freund Jakob Böhmes zu seiner heutigen Form ausgebaut. Der zweiflüglige Plast ist im Renaissancestil gehalten und besaß früher einen Turm, der der örtlichen Legende nach durch einen Tunnel mit der benachbarten, ebenfalls nicht mehr erhaltenen Kirche verbunden war.
10. Wassermühle in Lasów
Eine Wassermühle existierte an diesem Ort bereits im 16. Jahrhundert; das heutige Gebäude ist um etwa 200 Jahre jünger. Drauf weist der Keilstein über dem Eingangsportal hin, an dem die Initialen JS, ein Mühlrad und die Jahreszahl 1771 prangen. Später versorgte die Mühle das Dorf auch mit Elektrizität.
11. Glashütten in Pieńsk
Um die hiesigen Vorkommen von geeignetem Sand, die beträchtlichen Holzvorräte und das Vorhandensein einer Bahnlinie auszunutzen, wurde schon 1858 in Pieńsk die erste Glashütte gegründet. Mit der Zeit entstanden weitere Hütten und Handwerksbetriebe (unter anderem eine Papier- und eine Porzellanfabrik), in der etwa 4000 Arbeiter beschäftigt waren. Nach den kriegsbedingten Zerstörungen wurde die Glasproduktion erst im Juli 1946 wiederaufgenommen. Die ursprünglich selbstständigen Betriebe wurden 1967 zusammengefasst. Unter den mit der Glasindustrie verbundenen Gebäuden sind bemerkenswert: der Betrieb „Nysa“ (a) mit der Villa des Eigentümers, der Betrieb „Ewa“ (b) und der Betrieb „Łużyce“ (c).
12. Haus des Müllers in Pieńsk
Dieses Gebäude bildete einen Teil der Bebauung der sogenannten Untermühle. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts für Alfred Schreiber errichtet, dessen Brüder die Obermühle in Görlitz betrieben. Südlich des Hauses befand sich zwischen den beiden örtlichen Mühlen vermutlich einst das Schloss der Familie Penzig, das mit Erlaubnis von König Ladislaus dem Jagiellonen im Jahr 1514 abgetragen wurde.
13. Kirche in Zodel
Die Kirche in Zodel existierte als kleine Kapelle bereits Mitte des 14. Jahrhunderts. Im folgenden Jahrhundert wurden das heutige Schiff und der Turm angebaut. An die Kirche liegen eine Taufkapelle und die sogenannte Winterkirche an. Im Chor sind Fresken aus dem Jahr 1350 und ein Altar aus dem Jahr 1504 erhalten.
14. Traugott-Gerber-Museum in Zodel
Das kleine Museum mit Garten ist dem hier geborenen Arzt und Botaniker Traugott Gerber gewidmet. Gerber ist vor allem als Hochschullehrer und für seine Arbeiten im Bereich der Kräuterheilkunde bekannt. Nach ihm ist eine aus Afrika nach Europa gebrachte Pflanzengattung benannt: die Gerbera.
15. Schloss Ober-Neundorf
Das Schloss entstand vermutlich in den Jahren 1570-80, aber in seiner heutigen Form dominieren Elemente aus dem Zeitalter des Barocks. Das Gebäude zieren ein Renaissance-Sgraffito und zwei Portale mit Wappenkartuschen.
16. Kirche in Ludwigsdorf
Die Ursprünge dieses Gotteshauses werden auf das ausgehende 12. Jahrhundert datiert; der heutige Baukörper ist das Ergebnis des Ausbaus im 13. Jahrhundert. Aus jener Zeit stammt auch das wertvollste Architekturelement – das Portal mit Stilelementen der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik.
17. Hoffnungskirche in Görlitz
Bei dem Gotteshaus handelt es sich um die Rekonstruktion der ehemaligen Kirche von Deutsch-Ossig, die aufgrund des Braunkohletagebaus an der Stelle des heutigen Berzdorfer Sees abgetragen wurde. Der heutige Baukörper entspricht der Form aus dem 18. Jahrhundert. Im Innenraum ist die historische Ausstattung der ursprünglichen Kirche zu bewundern.
18. Vogtshof in Görlitz
Vor der Stadtgründung befand sich hier auf einem Hügel ein Wachturm, der auf Geheiß des böhmischen Herzogs Soběslav zum Zweck der Verteidigung der Furt errichtet wurde. Später wurde an dieser Stelle ein Gebäude für die landesherrlichen Beamten errichtet. Im 14. Jahrhundert, nach der Teilung der Lausitz in einen westlichen und einen östlichen Teil, als sich die Stadt unter der Herrschaft von Heinrich I. von Jauer befand, wurde das Gebäude erweitert und als „Herzogshof“ bezeichnet. Nach dem Abtritt von Görlitz an den König von Böhmen wurde es zum „Vogtshof“ – und diesen Namen hat es bis heute beibehalten, obwohl es noch mehrfach seine Zweckbestimmung wechselte und die ursprünglichen Stilmerkmale verlor. Um das Gebäude herum sind äußere Wehranlagen mit der Hotherbastei erhalten.